B 317: Stützmauer-Sicherung Kampf gegen die Zeit
Halbseitige Verkehrsfreigabe ist ab 12. September realistisch
Ein Unwetter am 26. August verursachte an der B 317 (Friesacher Straße) katastrophale Hochwasserschäden. Auf einer Länge von einem Kilometer wurde die Fahrbahn zwischen Scheifling und Neumarkt an zehn Stellen unterspült bzw. weggerissen, eine 50 Meter lange Stützmauer ist nach wie vor in Bewegung. Eine Totalsperre war die logische Folge.
„Wie bei allen anderen Totalsperren quer durchs Land hat die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer:innen und des Personals, das die Schäden schnellstmöglich behebt, oberste Priorität. Aus heutiger Sicht scheint eine halbseitige Verkehrsfreigabe ab 12. September realistisch. Derzeit stehen wir bei Sanierungskosten in der Höhe von rund 550.000 Euro", so Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang.
Aktuell arbeiten mehrere Bagger und Spezialgeräte parallel an der Wiederherstellung und Sicherung, bis jetzt wurden bereits mehr als 1.000 Tonnen Wasserbausteine versetzt und über 500 Baggerstunden aufgewendet, um die zerstörten Ufersicherungen wiederherzustellen.
„Die Sicherung der unterspülten 50 Meter langen Stützmauer ist ein Kampf gegen die Zeit und auch gegen die prognostizierten Niederschläge. Seit Anfang der Woche wird zusätzlich eine 100 Quadratmeter und 20 Zentimeter dicke Spritzbetonschale aufgebracht und mit bis zu neun Meter langen Nägeln verbunden. Die Arbeiten sind schwierig, da diese nur von einem Korb aus, der an einem Kranausleger befestigt ist, durchgeführt werden können und die Stützmauer noch immer kontinuierlich in Bewegung ist. Die Risse in der Fahrbahn werden zwar täglich vom Straßenerhaltungsdienst abgedichtet, öffnen sich jedoch stetig durch andauernde Bewegungen", beschreibt Projektleiter und Geologe Marc-André Rapp vom STED die aktuell herausfordernde Situation.
Mittlerweile sind bereits 450 Meter Nägel verankert. Aufgrund der ungünstigen Geologie werden zusätzlich am Fuß der Stützmauer 34 bis zu 12 Meter tiefe Vertikalpfähle hergestellt und mit einem Spritzbetonbalken über die gesamte Mauerlänge verbunden.
Wolfgang Auinger, Regionalleiter im Straßenerhaltungsdienst: „Die Pfähle und Nägel müssen nach der Herstellung noch aushärten, damit diese die Last in den Untergrund abtragen können. Erst danach werden diese mit dem Spritzbetonbalken verbunden. In Summe werden wir wohl rund 1.000 Laufmeter Pfähle und 200 Quadratmeter Spritzbetonsicherung benötigen. Sowohl die Maßnahmen als auch Situation werden permanent und täglich von einem Geologen evaluiert."
Die Umleitung erfolgt für Pkw über die B 96 (Murtalstraße), L 513 (Lambachbichlstraße) und L 502 (St.-Lambrechter-Straße), Lkw über 7,5 t großräumig zum Beispiel über die B 78 (Obdacher Straße).
4. September 2024